Bestattungsformen
… wie es dem Menschen entspricht
In unserem schönen Harz sind wir sehr an Traditionen gebunden. Unsere Vergangenheit war vom Bergbau bestimmt, was uns sehr mit unserer Region verbunden hat. Innovationen stehen wir oft skeptisch gegenüber. Aber mit der digitalen Zeit verändert sich zunehmend unser Umfeld, was auch uns Menschen beeinflusst und offener macht. Individuelle Vorstellungen werden auch im Umgang mit dem Lebensende immer wichtiger.
In den letzten Jahrzehnten hat ein starker Wandel in der Bestattungskultur stattgefunden – Feuerbestattungen werden nicht zuletzt wegen ihrer vielfältigen Bestattungsarten und -orte immer häufiger gewählt. Zahlreiche Sonderformen der Feuerbestattung prägen die Trauer- und Erinnerungskultur.
Ursprünglich galt in unserer christlichen Tradition die Totenruhe als heilig: Im Christen- und Judentum geht man davon aus, dass der Mensch als Ganzes von Gott wiedererweckt wird, weswegen die Sargbestattung lange Zeit Tradition hatte und wir der Feuerbestattung in unserer Kultur tendenziell skeptisch gegenüberstehen.
In der antiken römischen Kultur hingegen, in der es eine Vielfalt von Gottheiten gab, wurde der Verstorbene dem Feuer übergeben, damit die unsterbliche Seele durch das Feuer vom sterblichen Körper befreit werden konnte.
Mittlerweile öffnen sich die Traditionen für Möglichkeiten, die der individuellen Seelenlage des Einzelnen entsprechen, und dabei gilt:
Die Wahl der Bestattungsart ist eine unantastbare individuelle Entscheidung.
Es ist empfehlenswert, die Wahl der Bestattungsform schriftlich festzulegen. Falls Sie Fragen dazu haben, stehen wir Ihnen gerne in unseren Räumen oder bei Ihnen zu Hause in einem unverbindlichen Beratungsgespräch zur Verfügung.
„Die Erinnerung ist ein Fenster, durch das ich dich sehen kann, wann immer ich will.“
(Verfasser unbekannt)
Im Rahmen der Erdbestattung, auch als Sargbestattung bekannt, wird der Leichnam des Verstorbenen in einen Sarg gebettet und nach der Trauerfeier feierlich zu Grabe getragen.
Der Ursprung des Wortes Sarg stammt aus dem antiken Griechenland: Der „sarkophagos“ aus Kalkstein war die letzte Ruhestätte. Die Erhaltung des Körpers im Moment der Beisetzung durch die vollständige Sarglegung wird von vielen Angehörigen als tröstlicher empfunden als die Feuerbestattung.
Friedhöfe bieten für die Beerdigung verschiedene Grabformen an: Familien- und Einzelgräber in Reihe oder auch in eigener Wahl. Gerne beraten wir Sie zu dem Angebot.
Die Seele – durch das Feuer befreit
So war der Glaube der römischen Antike: Die unsterbliche Seele wird durch das Feuer von den sterblichen Resten des Leibes gelöst und kann frei sein.
In unseren westlichen, modernen Gefilden hat sich mittlerweile die Feuer- bzw. Urnenbestattung wieder verbreitet. Die vermehrte Abkehr von kirchlichen Zwängen lockert auch unser Verhältnis im Umgang mit dem Tod.
Bei der Urnenbestattung wird der Sarg mit dem Verstorbenen zunächst in einem Krematorium eingeäschert. Wenig später erfolgt die Beisetzung der Asche in einer Urne in einem Grab oder Urnenfeld. Als Grabstätte kann außerdem das Kolumbarium gewählt werden, das bereits in den antiken Bestattungskulturen als letzte Ruhestätte genutzt wurde.
Auch in Urnenstelen findet die Asche eines Verstorbenen heute auf Friedhöfen ihren Platz. Sie können die Gedenkstätte mit einer Namensplatte versehen lassen oder auch anonym halten. Des Weiteren werden Urnengemeinschaftsgrabstätten angeboten, mit einem gemeinsamen Denkmal im Urnengarten.
Trost aus dem Zyklus der Natur
Die Bestattungsform in einem FriedWald® oder RuheForst® wird zunehmend in unserer Bestattungskultur als Alternative gewertet. Diese Stätten gelten für einige Menschen als Orte, die dem Verstorbenen eher entsprechen und die auch die Hinterbliebenen für ihren Erinnerungsmoment lieber aufsuchen als den Friedhof. Der FriedWald® vermittelt eine tröstliche Atmosphäre.
Die Beisetzung im FriedWald® oder RuheForst® ist als Baumbestattung eine Sonderform der Feuerbestattung. In einem Waldstück wird die Urne an den Wurzeln eines Baumes beigesetzt. Für Familien besteht an diesem Baum die Möglichkeit, bis zu zehn Begräbnisplätze zu reservieren. Die Baumbestattung gehört auch zum Angebot einiger traditioneller Friedhöfe. Wir informieren Sie gerne.
Die Trauerfeier findet nach Ihren Wünschen vorher oder auch im Rahmen der Beisetzung statt. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht zu den Möglichkeiten, die mit einer Baumbestattung verbunden sind:
Beisetzungen im FriedWald®
www.friedwald.de
Beisetzungen im RuheForst®
www.ruheforst.de
Begräbnisforst Thale
www.begraebnisforst-thale.de
Tree of life – Baum des Lebens
www.tree-of-life-baumbestattungen.de
Naturbestattungen in den Schweizer Bergen
www.oase-der-ewigkeit.de
Eine würdevolle Alternative
Wer zu Lebzeiten eine besondere Affinität zum Meer hatte, kann ihm auch danach nahe sein.
Seit 1934 erlaubt die deutsche Rechtsprechung die Durchführung von Seebestattungen. Mit der weiteren Verbreitung von Feuerbestattungen seit Anfang des 20. Jahrhunderts verlor die Form der Seebestattung immer mehr ihren Charakter der Notbestattung und entwickelte sich zu einer beliebten Alternative zum Friedhof.
Der Seebestattung geht die Einäscherung des Verstorbenen voraus. In Küstengebieten, in denen weder Fischfang noch Wassersport stattfindet, wird die spezielle Urne dem Wasser übergeben. Der Kapitän hält dazu die Trauerrede. Die Angehörigen können die Zeremonie begleiten und erhalten im Anschluss zum Gedenken eine Seekarte mit der Position der Beisetzung.
Grundsätzlich stehen hierfür zwei Möglichkeiten zur Verfügung:
Die Luftbestattung per Heißluftballon
Eine besondere Form der Feuerbestattung ist die Luftbestattung. Dabei ist es möglich, die Asche während des Fluges aus einem Heißluftballon zu verstreuen. Die Angehörigen können an der Zeremonie vor, nach und während des Fluges teilnehmen, allerdings hat der Ballon nur eine Aufnahmekapazität von maximal 6 Personen. Die Beisetzung kann durch ausgewählte Musik, der Verstreuung von Blütenblättern sowie durch eine Trauerrede begleitet werden.
Die Hinterbliebenen erhalten später als Urkunde die Koordinaten der Stelle, an der die Asche verstreut wurde.
Die Luftbestattung per Heliumballon
Die Luftbestattung mit einem Heliumballon ist eine individuelle Beisetzungsart, die für die Trauerbewältigung hilfreich sein kann. Dabei wird der Hauptteil der Kremationsasche in einen (oder mehrere) Heliumballon(s) gefüllt und den Hinterbliebenen übergeben. Diese entscheiden dann über Ort und Zeitpunkt des Loslassens des oder der Ballons. Nach dem Aufsteigen auf eine bestimmte Höhe zerplatzt der Ballon und gibt die Asche in alle Windrichtungen frei. In den Niederlanden ist diese Beisetzungsform erlaubt.
Gerne informieren wir Sie über die Besonderheiten dieser Möglichkeiten.
Die Diamantbestattung ist streng genommen keine Bestattungsart, da nur ein kleiner Teil der Asche zu einem Diamanten gefertigt wird, der den Angehörigen als besonderes Erinnerungsstück dient. Er kann als Schmuckstück getragen werden – für viele Trauernde eine bedeutende Stütze auf ihrem Weg der Trauerbewältigung. Der Hauptteil der Kremationsasche wird wunschgemäß beigesetzt.